Inhalt: Der Autor las im Rahmen der Reihe "Herbstautorenlesung" der Landkreisbibliothek 1997 in der Aula des Anne-Frank-Gymnasiums Erding. Galsan Tschinag, vielfach ausgezeichnet und seit Jahrzehnten Pendler zwischen der westlichen und der östlichen Welt, erzählt humorvoll-melancholisch seinen Lebenstraum: mit einer Million Bäumen möchte er den Großen Altai wieder aufforsten und die Steppe begrünen. Umfang: 345 Seiten Standort: Tschi ISBN: 978-3-293-20698-4
Inhalt: Anne Tyler ist ihrem großen Thema Ehe und Liebe treu geblieben. In "Atemübungen" läßt sie die 28jährige Ehe der Morans Revue passieren. Der Roman wurde mit dem Pulitzer-Preis 1989 ausgezeichnet. (amazon.de)
Lizenz des S.-Fischer-Verl., Frankfurt am Main Umfang: 343 S. Standort: Tyl ISBN: 978-3-596-10924-1
Inhalt: Rezension: Manches bleibt aus Kindertagen ja doch hängen: die Geschichte von Janosch "O wie schön ist Panama"-Bär und -Tiger brechen zu einer Entdeckungsreise auf, laufen im Kreis, kommen zu Hause wieder an und sehen plötzlich alles mit anderen Augen: Wie schön ist dort doch alles. "Ich sehe was, was du nicht siehst" -- auch aus alten Tagen, ein Kinderspiel und: so ein bißchen die Janosch- Geschichte für die Erwachsenen, denn ums Weggehen und Ankommen geht's auch hier. Die Handlung ist alles andere als spektakulär: eine Frau beschließt gemeinsam mit ihrem Sohn, einem grünen Nilpferd und einem Hund aus Deutschland wegzugehen, erst "ein bißchen", und dann so "richtig". Sie landen in Südfrankreich. Die spärliche Handlung ist nur das Netz, über dem sich in abenteuerlicher Vielschichtigkeit Gedanken, Überlegungen, Gefühle und Erwartungen geradezu artistisch immer nur um das eine Thema drehen: "Ich sehe was, was du nicht siehst". Da ist der Wechsel der Perspektive durch den Umzug, das ehemals Gewohnte wird plötzlich anders gesehen und empfunden, das Neue rückt ins Zentrum, aber auch das ist dann wieder nur "relativ". Abschied und Trennung von Althergebrachtem bedeuten Angst und Unsicherheit, bringen aber auch die Erkenntnis " ...daß ich niemals darüber nachgedacht hätte , wenn ich nicht weggegangen wäre". Da ist die versteckte Liebeserklärung an die Kunst van Goghs, die Sehnsucht nach dem Süden, wo nicht nur van Gogh lange gesuchten Farben fand, mit denen er so unverwechselbar malte, sondern auch für Birgit Vanderbekes Hauptfigur die Sterne zunächst aussehen wie von Künstlerhand geschaffen. Wo van Gogh seinen Stil einst zur Vollendung brachte -- angekommen war -- dort findet sie ihr Leben und ihre Liebe, ohne wenn und aber, wie selbstverständlich. Und da ist auch das alte Kinderspiel auf politischer Ebene: "Immer wollte der Osten der Westen sein, und dann war er es, und als er es war, wollte er es nun plötzlich doch nicht sein wegen der Mieten und Arbeitslosen, und der Westen mochte den Osten nicht haben wegen der Krankenkassenreform und der Steuern und wegen der komischen Einkaufsbeutel, die sie dort einfach weiterbenutzen...". "Ich sehe was, was du nicht siehst", 120 Seiten voller Alltags- Situationen, erlebt aus sich ändernden Perspektiven von einer klugen und empfindsamen Frau, der Birgit Vanderbeke das ihr eigene Talent verleiht, jeden Gedanken bis in die letzte Faser zu Ende zu denken. Alltagssituationen, die auch durch die einfache, klare und präzise Sprache, den ja schon bekannten Vanderbeke-Stil, im ersten Moment profan und austauschbar erscheinen, dann aber doch voller Emotionalität und Entwicklung stecken und immer wieder Abschied und Ankommen heißen (400). Ein Thema mit vielen Variationen, eine Lektüre mit Langzeitwirkung und auch dem plötzlichen Bedürfnis, das alte Kinderspiel aufs eigene Leben zu übertragen, die eigene Blickrichtung zu überprüfen und das eigene Sehen vielleicht ja dabei ganz neu zu entdecken. Sicher ist das nicht immer ein Kinderspiel. In einem Interview sagte Birgit Vanderbeke einmal "Meine Frauen kommen durch und gewinnen immer" -- das trifft auch auf die neuste Erzählung zu, die sicherlich nahtlos an ihren letzten großen Erfolg "Alberta empfängt einen Liebhaber" anknüpfen wird. --Barbara Wegmann
Lesermeinungen via Internet: nijzinga@gmx.de , 22. Mai 2000 Ein Buch für 24 Stunden Sollte man hier etwas über den Inhalt sagen? Nein! Dies wird schon von so vielen getan. Nur soviel ... ein Buch, welches sich nicht aus der Hand legen läßt und durch seinen Sprachfluß nicht nur einfach dahin fließt, sondern in einen hinein. Bilder werden lebendig und der Leser (ich) wurde lebendig in ihnen, als wäre man ein Teil dieser einfachen Handlung und nicht lediglich ein stiller Beobachter. Die Geschichte lebt weniger von tief erschütternden Seelenqualen, als von entstehenden Gefühlen, die jedem, wenn er nur wagt in sich zu schauen, sehr nah erscheinen. Keine übertriebenen Schnörkel, kein pseudointelektuelles Gerede ... einfach ein Buch, welches man sicher mehr als einmal liest und gern an die beste Freundin verschenkt.
Eine Leserin, 35 Jahre, aus München , 13. Oktober 1999 Ein Lieblingsbuch Nach der Lektüre von Birgit Vanderbekes letztem Buch "Alberta empfängt einen Liebhaber" dachte ich, besser kann´s nicht mehr werden und bin vorsichtíg an ihr neues Buch herangegangen. Doch auch jetzt bin ich wieder begeistert, schade nur, daß das Buch nicht länger ist! Ich hätte noch so gerne mehr erfahren! Die Autorin hat einen unverwechselbaren Stil, es ist einfach jedes Wort richtig! Ich bewundere Birgit Vanderbeke mittlerweile sehr. Eine Freundin von mir hat sie vor einiger Zeit, als sie noch nicht so bekannt war, zufällig im Frühstücksraum eines Hotels getroffen. Da meine Freundin Germanistin ist, kamen die beiden schnell darauf, daß Birgit Vanderbeke Schriftstellerin ist etc., und haben sich angeregt unterhalten, auch über das Leben der Autorin in Südfrankreich. Ich habe mir diese Begegnung schon mindestens dreimal in allen Einzelheiten erzählen lassen! Ich hoffe, noch sehr viel von Birgit Vanderbeke zu lesen zu bekommen!
Lizenzausg. des Alexander Fest Verl., Berlin Umfang: 121 S. Standort: Van
Inhalt: Es sind die Sechzigerjahre, die Flucht aus dem Osten liegt hinter ihnen. Angekommen sind sie im elterlichen Land der Verheißung, in Westdeutschland. Für das Kind aber ist es ein übler Ort - und an einem 5. Juli beschließt es, aus seiner gewalttätigen Gegenwart zu fliehen in eine selbstgemachte, magische Kindheit. Birgit Vanderbekes raffinierter, federleichter Roman ist die autobiografische Geschichte einer langen Flucht aus dem Osten zu sich selbst. Umfang: 153 S. Standort: Van ISBN: 978-3-492-31112-0
Inhalt: Am Anfang steht ein Autounfall. Sie überlebt, aber die Schmerzen wollen einfach nicht vergehen. Bis ihr eine Freundin die Telefonnummer eines gewissen Pierre Mounier anvertraut. Der habe schon einer Menge Leute geholfen, lass dich von ihm anschauen, sagt die Freundin. Die Behandlung dauert keine Stunde, und Monsieur Mounier verabschiedet sich heiter, ein weiterer Termin sei nicht nötig. Auf unbestimmte Weise scheint er mit ihr verbunden, wie eine Gestalt aus ihrer Vergangenheit. Beim Hinausgehen wirft sie einen beiläufigen Blick auf das Schild neben seiner Eingangstür, auf dem sich Mounier als Therapeut für Mikrokinesie ausweist, und plötzlich erinnert sie sich an ein Detail aus ihrer Kindheit: eine kleine Figur, mit der vergessene Geschichten, die sie erlebt oder gelesen hat, schmerzvoll zu ihr zurückkehren. Birgit Vanderbekes Heldin sucht die Befreiung von ihrer Familie - und erkennt erst spät, dass Gewalt allgegenwärtig ist. Umfang: 158 S. Standort: Van ISBN: 978-3-492-05839-1
Inhalt: Deutschland hat eine Obergrenze für Asylsuchende eingeführt, ganz Europa ist bis weit nach Nordafrika hinein abgeriegelt. Jenseits der Sahara entstehen riesige Lager, in denen Millionen von Flüchtlingen warten, warten, warten. So lange, dass man in derselben Zeit eigentlich auch zu Fuß gehen könnte, wäre das nicht der sichere Tod.
Als die deutsche Starmoderatorin Nadeche Hackenbusch das größte dieser Lager besucht, erkennt der junge Lionel die einmalige Gelegenheit: Mit 150.000 Flüchtlingen nutzt er die Aufmerksamkeit des Fernsehpublikums und bricht zum Marsch nach Europa auf. Die Schöne und die Flüchtlinge werden zum Quotenhit. Und während sich der Sender über Live-Berichterstattung mit Zuschauerrekorden und Werbemillionen freut, reagiert die deutsche Politik mit hilflosem Wegsehen, Kleinreden und Aussitzen. Doch je näher der Zug rückt, desto mehr ist Innenminister Joseph Leubl gefordert. Und desto dringlicher stellen sich ihm und den Deutschen zwei Fragen: Was kann man tun? Und in was für einem Land wollen wir eigentlich leben? Umfang: 509 S. Standort: Ver ISBN: 978-3-8479-0660-5
Inhalt: Aglaja Veteranyi, geb. 1962 in Bukarest stammte aus e. Zirkusfamilie. Sie arbeitete seit 1982 als freischaffende Schauspielerin u. Autorin, erhielt wichtige liter. Förderpreise u. d. Berliner Kunstpreis 2000. Im Februar 2002 nahm sich Aglaja Veteranyi in Zürich selbst das Leben.
Der illusionäre Glanz der Zirkuswelt, das emotionale, gleichzeitig brüchige Auf und Ab in ihrer Artistenfamilie bestimmen die Kindheit der Ich-Erzählerin. Das Schicksal von Flüchtlingen, die im er-sehnten "gelobten Land" enttäuscht werden, Fremdheit und Unsicherheit der Existenz, fehlende Wärme in den menschlichen Beziehungen prägen die Heranwachsende, die ihre Eindrücke in zuweilen erschreckender Direktheit offenlegt. Die Rumänin Aglaja Veteranyi, die selbst aus den hier geschilderten Verhältnissen stammt, hat ihren ersten, beachtenswerten Roman in deutscher Sprache verfasst. Standort: Vet ISBN: 978-3-421-05216-2
Inhalt: Der Garten, in dem die Regentonne steht, ist phantastisch weit, reich und offen - eine Welt. In diesem Lyrikband geht es in die Natur mit all ihren kunstvollen Variationen des Lebens. Jan Wagner lässt den Giersch schäumen, dass einem weiß vor Augen wird, nimmt Weidenkätzchen und Würgefeige, Morchel und Melde, Eule, Olm und Otter ins poetische Visier, zoomt ran, überblendet assoziativ, bis der Blick sich weitet und man weiß, für einen Augenblick zum Wesen der Dinge vorgedrungen zu sein. Es ist immer wieder ein Wunder, wie es diesem Lyriker gelingt, Bilder zu schaffen, die in einem Halbvers Stimmungen heraufbeschwören - bis längst Vergessenes oder nie Gesehenes vor Augen steht.
Preis der Leipziger Buchmesse 2015 Belletristik Umfang: 96 S. Standort: Wag ISBN: 978-3-596-03597-7
Inhalt: Annabel Wahba sitzt am Bett ihres schwer kranken Bruders André. Von einem Bild schaut der Totengott Anubis auf ihn herab. Sie erinnert sich an die gemeinsame Kindheit in der Kleinstadt, in der ihre deutsch-ägyptische Herkunft etwas Exotisches war. In Andrés letzten Stunden unternimmt die Erzählerin eine Reise in ihre Familiengeschichte.
Zu den Vorfahren im München des Zweiten Weltkriegs. Ins New York der Fünfzigerjahre, wo ihre Mutter einst arbeitete. Ins Nildelta, wo ihr Vater aufwuchs und die Eltern noch die Ehepartner für die Kinder aussuchten.
Sie kann ihren Bruder nicht festhalten, dafür aber, was sie beide und ihre Eltern vor ihnen erlebt haben als ägyptisch-deutsche Chamäleons.
Die Autorin ist ehemalige Schülerin des Anne-Frank-Gymnasiums Erding Umfang: 284 S. Standort: Wah ISBN: 978-3-8479-0097-9
Crumbling Hearts Skogen Dynasty (Crumbling Hearts, Band 1) (Band 1) Must-Read New-Adult Reihe von Spiegel-Bestsellerautorin Carolin Wahl - Slow-Burn-Romance zwischen Wildnis in Norwegen und High-Society in Oslo Loewe, Bindlach (2023)
Standort: Wah
Inhalt: Amerikaner beim Streben nach dem Glück, was oft nur Alkohol- und Drogenkonsum bedeutet. Ein Hauptwerk der Weltliteratur des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Der Übersetzer Ulrich Blumenbach erhielt einen renommierten Preis für seine 6-jährige Arbeit an diesem Werk. Der Autor beging 2008 Selbstmord.
Aus d. amerikan. Engl. übers. Umfang: 1547 S. Standort: Wal ISBN: 978-3-462-04112-5
Inhalt: Mit dem 1. Text dieses schmalen Prosa-Bandes, einer psychologisch subtil gemachten Vater-Tochter-Geschichte, hatte Alissa Walser auf Anhieb den Ingeborg-Bachmann-Preis 1992 erhalten. Ihr weniger erzählerisches als sprachlich-poetisches Talent stellt auch diese 1. selbständige Veröffentlichung unter Beweis, deren einzelne Erzählminiaturen motivisch wie ein Bilderteppich verflochten sind. So entsteht ein "Reigen" aus Liebesgeschichten, die auf der heiklen Grenze von autobiographischem Bekenntnis und literarischer Stilisierung balancieren. Ein breiteres Interesse an dieser sensiblen Prosa der Martin Walser-Tochter kann prognostiziert werden. (ekz-Besprechung)
Der Spiegel (13.06.1994/Nr.24) - Rezension
Haut für die Stadt
"Schamlosigkeit", "Inzest", "Liebeserklärung an den eigenen Vater" - ein hübscher Schlagzeilenskandal hing in der lauen Sommerluft, als Alissa Walser 1992 für ihre Erzählung "Geschenkt" den Hauptpreis des Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs gewann. Die schreibende Malerin, so schien es, hatte ziemlich skrupellos ihren berühmten Vater, den Schriftsteller Martin Walser, in eine delikate Schlüssellochperspektive gezwungen, die - subtil, aber deutlich - zwischen Tochter und Vater ein Telefonsexnetz zittern ließ. Alissa Walser, 33, mußte damals den autobiographischen Charakter der Erfolgsgeschichte so oft bestreiten, daß sie nun auch den Prosaband, den diese Geschichte eröffnet, unter dem trotzigen Dementi-Titel "Dies ist nicht meine ganze Geschichte" publiziert - damit das ein für allemal klar ist. Natürlich ist es überhaupt nicht klar: Die junge, schöne, zeichnende, körper- und samenbesessene Dame, die in diesen Bruchstücken eines Liebesromans von sich erzählt, hat mit ihrer leibhaftigen Autorin so wenig zu tun wie die Romanfigur Anselm Kristlein mit ihrem bürgerlichen Urheber Martin Walser - eben sehr, sehr viel. Und der Leser dieser höchst artifiziell aufgefächerten und verspiegelten Impressionen und Episoden darf oft nur ahnen, ob das Ich, dem er folgt, nun gerade in Istanbul oder Frankfurt weilt, und ob "der Geliebte" nun Georg, Karl, Raphael, Ercan oder Lester heißt. Irgendwie nehmen in diesem Buch Freizeit und Ferien kein Ende. Und die schnelle Schoßnummer mit dem schönen Fremden am Flughafen (ein Tagtraum) verschwimmt seltsam mit dem Beischlaf im bahnhofsnahen Kakerlakenbett (real) wie allenthalben der Schweiß mit dem Samen. Aber all das nimmt der Leser nicht krumm: Das leicht lüsterne Kameraauge der Erzählerin, dem hergebrachten Männerblick auf weibliche Rundungen durchaus ebenbürtig, holt noch aus der schwülsten Schmuddelecke ein scharf konturiertes Bild. Allein dieser Blick kratzt vom Ferienszenario die Prospektfarben und gibt der lakonischen Sprache die großstädtischnervöse Modernität. Diese Sprache möchte sich im heißen Staub des Lebens suhlen, getreu dem Geständnis der Ich-Erzählerin: "Am liebsten würde ich mich auf die Straße legen." Sie sagt es, kurz nachdem zwischen ihren Schenkeln "Lester in Raphaels Samen" gebadet hat. Doch verderben der Literaturkokotte immer wieder prätentiöse Sätze wie "Ich biete der Stadt meine Haut" das Spiel. Sie sind mehr Stube als Staub. (c) DER SPIEGEL Umfang: 92 S. : Ill. Standort: Wal ISBN: 978-3-498-07331-2
Inhalt: Klappentext: Es ist ein besonderes Leben, das in diesem Buch beschrieben wird, obwohl sich in diesem Leben kaum etwas Besonderes, Spektakuläres ereignet. Wie ein Mosaik setzt sich aus den hier gesammelten Prosastücken das Leben einer jungen Frau zusammen, die von der Welt mit einer von ihren Mitmenschen ungeahnten Heftigkeit getroffen wird. Schon die üblichen Widrigkeiten des Alltags, die andere kaum noch bemerken oder beachten, fügen ihr empfindsame Erschütterungen zu. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihr Leben als einen fortgesetzten Balanceakt zu begreifen, als einen »Versuch, da zu sein«. Der Blick der Heldin richtet sich stets auf das an den Rand gedrängte, auf das scheinbar Unwichtige und Verlorene - und gewinnt so Momente einer - im Wortsinn - ungeheuren Poesie: »Durch die Allee ging Lisa am Abend wie durch ein langes Tor, in dem die Stille nur hallte, nichts sich rührte. Das Licht glänzte golden zwischen den Bäumen.« Johanna Walser, die sich mit ihren drei, seit 1982 erschienenen, Prosabänden als eine Sprachartistin von Rang erwiesen hat, gibt in diesem Buch eine neue Probe ihres herausragenden literarischen Könnens. Jeder ihrer Texte ist von hinreißender Musikalität und zugleich von einem erschütternden Ernst angesichts der Unabänderlichkeiten des Lebens getragen. Es ist keine demonstrative Verzweiflung, mit der sie ihre Leser zu beeindrucken sucht, sondern eher eine inständige Gefaßtheit, mit der sie ihre Figuren dem Leben entgegensehen läßt. Umfang: 114 S. Standort: Wal ISBN: 978-3-596-22395-4
Inhalt: Mit einem Festessen im Schloss Bellevue fängt es an: Ein Mann sitzt am Tisch einer ihm unbekannten Frau und kann den Blick nicht von ihr lösen. Wenig später schreibt er ihr, und zwar so, dass sie antworten muss. Beide, der Schriftsteller und die Theologin, beteuern immer wieder, dass sie glücklich verheiratet sind, dennoch gehen sie ein Briefabenteuer ein, das nur deshalb sein darf, weil es aussichtslos ist: Ihre Briefe bleiben Hängebrücken über einem Abgrund namens Wirklichkeit. Umfang: 170 S. Standort: Wal
Inhalt: net von dem Menschen, der ihn nie hätte verraten dürfen: Carlos Kroll, seinem engsten und einzigen Freund seit 19 Jahren, einem Dichter. Beruflich ruiniert, sitzt Theo Schadt jetzt an der Kasse des Tangoladens seiner Ehefrau, in der Schellingstraße in München. Und weil er glaubt, er könne nicht mehr leben, wenn das, was ihm passiert ist, menschenmöglich ist, hat er sich in einem Online-Suizid-Forum angemeldet. Da schreibt man hin, was einem geschehen ist, und kriegt von Menschen Antwort, die Ähnliches erfahren haben. Das gemeinsame Thema: der Freitod. Umfang: 286 S. Standort: Wal ISBN: 978-3-498-07388-6
Inhalt: Das Buch das im Jahre 2002 bereits vor Erscheinen eine aufgeregte Feuilleton-Debatte auslöste.
1993 erschien unter Literaturchef Frank Schirrmacher als Vorabdruck in der FAZ ein Roman, der im Münchner Literaturmillieu angesiedelt war. Dort trat ein unerbitterlicher Rezensent in Erscheinung, der den klingenden Namen Willi André König alias "Erlkönig" trug: Denn die bloße Angst vor seinem Urteil reichte, um Bücher noch in den Armen ihrer Verfasser verdorren zu lassen. Ohne einander hieß der Roman, sein Autor Martin Walser. Wie ein Erlkönig hatte es ja auch Friedrich Siegburg 1960 in seiner Polemik gegen Walsers Roman Halbzeit gemacht, indem er zugab, ihm sei das Buch "wie ein Neugeborenes ganz behutsam" in die Arme gelegt worden, bevor er es wortreich erstickte. Ohne einander wiederum wurde von Marcel Reich-Ranicki verrissen, der schon manch hoffnungsfrohem Dichter durch vernichtende Urteile den feuilletonistischen Todesstoß versetzte: Er hatte sich im Erlkönig wohl ein wenig wiedererkannt. Jetzt hat Walser einen Roman geschrieben, der eine Variante seiner Königsfigur ins Zentrum der (man muss es immer wieder sagen: fiktiven) Handlung stellt. Und diesmal lehnte Schirrmacher den Vorabdruck unter dem Vorwurf "antisemitischer Klischees" kategorisch ab. Dünnhäutig sprach Reich-Ranicki gar von realen Mordfantasien Walsers gegen seine Person. In einer beispiellosen Literaturbeilagenkampagne schlug der (unterstellte) Rufmord an einem konkreten Kritiker in tatsächlichen Rufmord an Martin Walser um. Seit über 25 Jahren findet sich in Walsers Notizbüchern das Kürzel "T. e. Kr.", "Tod eines Kritikers", wieder. Beleg dafür, dass das eng mit seiner Beziehung zu Reich-Ranicki verknüpfte Thema den Autor schon seit langem quälte. Mit diesem Roman ("Für die, die meine Kollegen sind") hat er sich seine Wut über den absurden Literaturbetrieb von der Seele geschrieben, um selbst Opfer einer publizistischen Farce zu werden. Vielleicht hat sich Walser nur mit verbalen Mitteln gegen verbale Attacken zur Wehr gesetzt. Ob das letztlich ausreicht für ein gutes Buch, muss jeder für sich selbst entscheiden. --Thomas Köster Umfang: 218 S. Standort: Wal ISBN: 978-3-518-41378-4
Inhalt: Ein dichter Erzählungsreigen lässt die Leser/innen an der ungewöhnlichen Geschichte von Poppy Simmons teilhaben. Poppy, ein englisches Mädchen, das mit seiner Familie - und einem Senfglas im Gepäck - nach Österreich zieht und sich hier zwischen Kindheit und Jugend, England und Österreich, Stadt und Land zurecht finden muss. Vom Dialekt über Schifahren bis hin zu den regionalen Bräuchen hat Poppy einiges zu lernen. Eine optimistische Migrationsgeschichte über Entwurzelung, Neuorientierung und Selbstfindung - lebendig, humorvoll und bildhaft erzählt. Umfang: 127 S. Standort: Wal ISBN: 978-3-9502912-7-8
Inhalt: Biografisch-fiktive, der Form des Epos folgende Annäherung an die heute 96-jährige, französische Résistance-Heldin Anne Beaumanoir, die 1944 jüdische Kinder vor den Nationalsozialisten rettete. Verschiedene Perspektiven beleuchten lyrisch-spielerisch einen so mutigen wie abenteuerlichen Lebensweg.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2020 auf der Frankfurter Buchmesse Umfang: 207 S: Standort: Web ISBN: 978-3-95757-845-7
Inhalt: Biografisch-fiktive, der Form des Epos folgende Annäherung an die heute 96-jährige, französische Résistance-Heldin Anne Beaumanoir, die 1944 jüdische Kinder vor den Nationalsozialisten rettete. Verschiedene Perspektiven beleuchten lyrisch-spielerisch einen so mutigen wie abenteuerlichen Lebensweg.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2020 auf der Frankfurter Buchmesse Umfang: 207 S: Standort: Web ISBN: 978-3-95757-845-7
Inhalt: Dieser Roman führt ein Thema in die deutsche Literatur ein, das von ihr kaum beachtet wurde, obgleich es für unsere Gesellschaft von zentraler Bedeutung ist: die Verflechtung des Wirtschaftslebens mit der Existenz des Einzelnen. Mit einer Dramaturgie von unerbittlicher Spannung zeigt Wellershoff, wie die Verhältnisse, mit denen der Unternehmer Vogtmann zu spielen glaubt, mehr und mehr den natürlichen und menschlichen Lebensraum um ihn herum vernichten.
Ein Buch, dessen große erzählerische Kraft die innere und äußere Situation des Menschen durchdringt - ein Zeitroman von exemplarischer Gültigkeit.
(Verlagstext) Umfang: 442 S. Standort: Wel ISBN: 978-3-442-08362-6
Inhalt: Beck ist nicht zu beneiden. Mit der Musikerkarriere wurde es nichts, sein sicherer Job als Lehrer ödet ihn an, und sein Liebesleben ist ein Desaster. Da entdeckt er in seiner Klasse ein unglaubliches Musiktalent: Rauli Kantas aus Litauen. Als Manager des rätselhaften Jungen will er es noch mal wissen, doch er ahnt nicht, worauf er sich da einlässt ... Ein tragikomischer Roman über verpasste Chancen und alte Träume, über die Liebe, Bob Dylan und einen Road Trip nach Istanbul. Ein magischer Sommer, in dem noch einmal alles möglich scheint. Umfang: 453 S. Standort: Wel ISBN: 978-3-257-06676-0
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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