Inhalt: Existiert eine »manipulative Musik«? Dem verkannten Komponisten Marius Brandt werden Notenblätter zugespielt, die für ihn alles verändern. Doch wer hält wirklich den Taktstock in der Hand? Helmut Krausser nimmt sein großes Thema wieder auf und spinnt es weiter zu einem furiosen, selbstironischen Finale. Marius Brandt versucht im Musikbetrieb Fuß zu fassen, doch kein Intendant eines Opernhauses zeigt Interesse an seinen neotonalen Werken, die der Gattung neue gesellschaftliche Relevanz verleihen sollen. Zunehmend frustriert, von Mordphantasien geplagt, gerät Brandt an jahrhundertealte, verschlüsselte Musikaufzeichnungen, die er nach und nach enträtselt. Teile davon baut er in eine Auftragskomposition ein, die er »Alles ist gut« nennt. Bei der Uraufführung kommt es zu rätselhaften Schwächeanfällen im Publikum. Einer der Zuhörer stirbt sogar. Er bleibt nicht der einzige Tote. Doch niemand kommt auf den Gedanken, Brandts Musik könnte dafür verantwortlich sein. Der Komponist selbst begreift zwar, dass etwas Absonderliches in seine Welt gefunden hat, das er für seine Zwecke nutzen möchte, die Konsequenzen aber überblickt er nicht. Er wird zum Spielball dubioser Figuren, deren Absichten im Dunkel liegen. Mit »Alles ist gut« spinnt Helmut Krausser ein Grundmotiv seines Erfolgsromans »Melodien« weiter - zu einem ebenso faszinierenden wie überraschenden Ende. Umfang: 238 S. Standort: Kra ISBN: 978-3-8270-1202-9
Inhalt: ekz-Rezension: Nach den grandiosen "Melodien" ein neues Meisterwerk des (immer noch) jungen Münchner Autors (Jahrgang 1964). Es ist die Geschichte eines genialen Literaturwissenschaftlers, der Romantiker-Fragmente fälscht, aus dem Institut entlassen wird und im Drang, seine Schuld zu vertuschen, zum Mörder wird. Es ist die Geschichte des Zerfalls einer Persönlichkeit, eines Wahnsinnigen, der nicht nur tötet, sondern selber Tod wird: "Thanatos öffnete den Koffer und entnahm ihm ein kleines Buch, in das er Zahlen, Namen und Strophen schrieb,". Mit den gleichen Worten wird Konrad beschrieben. Ein ungemein vielschichtiger Roman, der die verschiedensten Möglichkeiten des Sterbens durchspielt, glänzende Sprache, eminent starke Bilder.
Lesermeinung via Internet: Christian.Gruber@jura.ruhr-uni-bochum.de aus Bochum , 10. August 1999 Morbider Humor im Schwabenländle. Die Hauptfigur in Helmut Kraussers Roman "Thanatos" (soviel wie Totengott) Konrad Johanser ist nicht zu beneiden. Er hat Ehefrau, Geliebte und Job (Archivar im Institut für dt. Romantik) verloren und flüchtet in heimische Gefilde. Hier bei Onkel und Tante genießt er seinen wachsenden Alkoholismus und versucht das Vertrauen seines Cousins zu erlangen. Langsam driftet seine arrogante, snobistische Weltsicht ab und Konrad beginnt den Wahnsinn auszukosten. Als nach mißlungenen Geliebtenspielchen auch noch der Grund seiner Flucht und damit seine Existenz von seinem Cousin Benedikt zu verraten werden drohen, greift Johanser zum äußersten. Helmut Krausser (Fette Welt,Der große Bagarozy) mag Sprachspielchen und weniger Geschichten. Dabei ist ihm der elitäre und seltsam selbstverliebte Johanser ganz gut gelungen und auch der langsame Fall in den Wahnsinn ist wunderbar beschrieben. Was die Geschichte allerdings nicht herüberbringt, lineare Strukturen und Tempo, das hat der Einblick in Johansers Gehirnwindungen umso mehr. Krausser verfügt über eine ausufernede Vorstellungskraft und elegante Schreibweise, so daß dieser durchgeknallte Typ Johanser nicht nur vor dem geistigen Auge erscheint. Wenn Johanser dann auf seinen Moorgängen auch noch beginnt, zu phantasieren und die Geschichte vollends beginnt abzudrehen, dann hat Krausser seine stärksten Momente in Thanatos. Gerade diese Augenblicke und die widerwärtigen Boshaftigkeiten Johansers machen den morbiden Charme dieses Romans aus und ihn damit absolut lesenswert.cg (Dies ist eine Amazon.de an der Uni-Studentenrezension.) Schlagworte:Archivar, Belletristische Darstellung, Fiktionale Darstellung, Gegenwartsliteratur , Literarische Fälschung, Moderner Roman, Psychologischer Roman Umfang: 541 S. Standort: Kra ISBN: 978-3-442-72255-6
Inhalt: Aus Liebe zu den Opern Giacomo Puccinis begann Helmut Krausser, dessen verborgene Lebensumstände zu erforschen. Mit den Ergebnissen seiner Recherchen schrieb er einen Roman, der zehn ereignisreiche Lebensjahre des Meisters in neuem Licht erscheinen lässt. Es gelang dem Autor nicht nur, die streng gehütete Identität der Puccini-Geliebten Corinna zu enthüllen, sondern - mit Hilfe neu aufgetauchter Dokumente - auch die tragischen Umstände, die zum Skandal um sein Hausmädchen Doria Manfredi führten. Entstanden ist dabei viel mehr als nur eine Chronique Scandaleuse.
Inhalt: Helmut Krausser bringt zusammen, was nicht zusammengehört: Die unterschiedlichsten Menschen streifen durch Berlin, begegnen sich, kommen einander nah - immer auf der Suche nach dem Glück. Ein Kind wird entführt, eine mitternächtliche Hochzeit improvisiert, ein Genickschuss erkauft, der Prophet Jesaja predigt auf dem Kreuzberg, und alles ist auf ungeahnte Weise miteinander verbunden. "Einsamkeit und Sex und Mitleid" spielt auf der Klaviatur des scheinbaren Zufalls, mischt Melodram, Ironie, Suspense und Lakonik zu einem bizarren Panorama, zu einem überwältigenden Kaleidoskop des Lebens. Schlagworte:Aussenseiter, Außenseiter, Belletristische Darstellung, Berlin, Fiktionale Darstellung, Gegenwartsliteratur , Moderne Prosa Umfang: 223 S. Standort: Kra ISBN: 978-3-8321-8092-8
Inhalt: Alexander von Brücken, einer der reichsten Männer der Republik, hat nicht mehr lange zu leben. Er bestellt sich einen Schriftsteller in sein schlossähnliches Anwesen, der aus seinem Leben einen Roman machen soll. Dieses Leben ist von einer einzigen, bedingungslosen Obsession geprägt: der Liebe zu Sofie. Als Sofie von Brücken abweist, verwendet der sein ganzes Geld und seine ganze Macht, um Sofies Leben zu beobachten, zu begleiten - und zu manipulieren ... Umfang: 318 S. Standort: Kra ISBN: 978-3-8321-7988-5
Fischer Taschenbuch Melodien oder Nachträge zum quecksilbernen Zeitalter (Band 12180) Roman Fischer Taschenbuch Verl., Frankfurt am Main (1999)
Standort: Kra
Inhalt: Kurzbeschreibung Melodien erzählt von der wirkungsmächtigen Kraft eines alten Menschheitstraums, der in der Schöpfung einer absoluten Musik, die imstande wäre, die Harmonie der Sphären abzubilden, seine Erfüllung fände. In einem weitaufgefächerten zeitlichen Panorama, das von der Hochrenaissance bis in die Gegenwart reicht, entfaltet Kraussers Roman die Geschichte eines Mythos, der mit Castiglio, einem »angehenden Magier, Alchemisten und Wegbereiter einer neuen Zeit« seinen Anfang nimmt. Nur zum Schein beschäftigt sich Castiglio am Hof in Mirandola mit der alten Alchemistenkunst der Goldherstellung; ihn interessiert ein weitaus anspruchsvolleres musikalisches Experiment: er arbeitet an einer Übersetzung der Vox Dei ins menschliche Notensystem und wird 26 »Tropoi« erschaffen, deren mythisches Urbild die Gesänge des Orpheus sind. Wie diese Melodien und mit ihnen die Legende um Castiglio und seinen jungen Gehilfen Andrea im Lauf der Geschichte verlorengehen, in Fragmenten wieder auftauchen und den atemberaubenden Gang der Ereignisse bestimmen, davon erzählt Helmut Kraussers Roman in einem virtuosen Verwirrspiel von Fiktion und Geschichte. Schlagworte:preisgekrönt Umfang: 863 S. Standort: Kra ISBN: 978-3-596-12180-9
Inhalt: 1915 kommt ein Zwillingspaar zur Welt, das gegensätzlicher nicht sein könnte: Max und Karl sind zeit ihres Lebens Kontrahenten und bleiben doch eng verbunden. Als es ihnen im Deutschland der dreißiger Jahre zu eng wird, fliehen sie mit der Prostituierten Ellie nach Frankreich. Als Illegale suchen sie in Paris ihr Glück - und finden das Leben. Zwischen liebeshungrigen Hoteliers und Schach spielenden Buchhändlern, zwischen Mordanschlägen und Affären geraten die drei in einen rasenden Reigen, der sie schwindelig werden lässt. Dass Karl aufbricht, um im Spanischen Bürgerkrieg für eine bessere Welt zu kämpfen, macht die Lage nicht einfacher. Helmut Kraussers neuer Roman verflicht meisterhaft die Erschütterungen der 1930er-Jahre mit den turbulenten Lebensläufen dreier Menschen. Schlagworte:Gesellschaft, Historisches Umfang: 571 S. Standort: Kra ISBN: 978-3-8321-9682-0
Inhalt: Die Psychiaterin Cora steckt in einer beruflichen Krise. Da taucht Stanislaus Nagy auf, ein merkwürdiger junger Mann, der von Maria Callas besessen ist. Der Mann behauptet plötzlich, der leibhaftige Teufel zu sein und das Leben der Operndiva gelenkt zu haben. Und auch über Coras Schicksal gewinnt Nagy eine merkwürdige Macht. (Verlagstext)
Lesermeinungen aus dem Internet: Christian.Gruber@jura.ruhr-uni-bochum.de aus Bochum , 6. September 1999 Eine Lobpreisung auf die unvergessliche Callas Man muß nicht unbedingt ein Callas-Fan sein, um dieses Buch zu mögen, aber es ist in jedem Fall hilfreich. Helmut Krausser hat mit seinem Roman "Der große Bagarozy" ein kleines Denkmal für die von ihm augenscheinlich verehrte Diva geschaffen. Eingebettet ist dieses Denkmal in die Geschichte um die frustrierte Psychiaterin Cora, deren berufliche Perspektiven kollabieren und deren Ehe mit dem Steuerberater Robert zu ihrem Unwillen nur noch dahinplätschert. Da taucht unerwartet ein unscheinbarer Mann mit Namen Stanislaus Nagy in ihrer Praxis auf und will von ihr behandelt werden. Er behauptet der Teufel zu sein und mit seiner Schuld am Untergang des Ruhmes von Maria Callas, die er unsagbar geliebt und verehrt hat, nicht mehr leben zu können. Nagy beginnt zu erzählen, wie er die Callas unbemerkt unterstützte, mit Gott um ihre Gunst buhlte und wie er sie am Ende fallen lies. Cora, die den Mann natürlich für völlig übergeschnappt hält, beginnt langsam einen Zugang zu Nagy zu finden und gleichsam wieder einen Sinn in ihrer Arbeit und ihrem Leben. Aber natürlich läßt sich niemand mit dem Teufel ein, ohne dafür etwas bezahlen zu müssen... Kraussers Roman sprüht schier über vor Ideenreichtum und man merkt ihm den Spaß, den er beim Erbauen dieses Maria-Callas-Denkmals gehabt haben muß, bei jeder Silbe an. Die Sprache ist facettenreich und im gesamten Buch fällt mir keine ungelungene Stelle ein. Besonders hervorzuheben ist wohl die Pudelgeschichte und der ungewöhnliche Fundort des toten weißen Pudels. Schon auf dem Umschlag erfahren wir, daß Gott der weiße und der Teufel der schwarze Pudel der Callas war. Nagy hat den weißen verschwinden lassen und im Laufe des Roman taucht er natürlich auf. Der Fundort zeigt wiedermal eine Portion des morbiden Humors, zudem Krausser in seinen anderen Werken (zB Thanatos)schon fähig war. Die Geschichte hat wundervoll komponierte Wendungen, plausible Auflösungen und vielleicht nur den einzigen Fehler, daß sie viel zu schnell zu Ende ist.cg (Dies ist eine Amazon.de an der Uni-Studentenrezension.) Schlagworte:Gegenwartsliteratur , Moderne Prosa, Moderner Roman Umfang: 183 S. : Ill. Standort: Kra ISBN: 978-3-499-22479-9
Inhalt: Hagen Trinker hat die bürgerliche Gesellschaft satt. Er taucht ab zu den Stadtstreichern. "In der Geschichte des Saisonpenners und zeitweiligen Leichentransporteurs Hagen stimmt fast alles: der Sound von der Straße (die Dialoge vor allem!), die in Haß und Verachtung schwelgenden inneren Monologe und die krude kindliche Verliebtheit des selbsternannten Monsters. Selbst der geheime Biedersinn des Outcasts darf heraus und all die wilden Töne Lügen strafen." ("Die Zeit")
"Prall an Details und plastisch erzählt, ist der Roman ein imposantes Stück junger deutscher Literatur." ("Allgemeine Zeitung", Mainz)
"Selten war in einem deutschen Roman so viel Gegenwart." ("Der Spiegel")
Lesermeinung aus dem Internet: fabian_wilde@public.uni-hamburg.de aus Hamburg, Deutschland , 24. April 2000 wortwitzig und gedankenleicht Fette Welt ist die Geschichte von Hagen Trinker, einem münchner Stadtstreicher, der unverhofft seine große Liebe trifft - die sechzehnjährige Ausreißerin Judith. Krausser berichtet aus der Welt der Penner, aber mit ständigem Blick auf die "normale" Welt, stellt die Lebensphilosophie Hagens der Lifestyle-Philosophie unserer Gesellschaft gegenüber. Die Geschichte ist mit viel Tempo, Wortwitz und einigen tiefgehenden Gedanken geschrieben.
Inhalt: Kurzinhalt: Ein Psychotherapeut gerät in die sexuelle Aura einer schizophrenen Frau, die in einem Anfall ihren Mann umgebracht hat und seitdem als sie selbst und als der Ermordete lebt. Besprechung: Die dunkelsten Abgründe menschlicher Leidenschaften bestimmen das Werk dieses klugen und gebildeten Autors. Die "Schmerznovelle" zeigt Krausser auf dem bisherigen Höhepunkt seines erzählerischen Könnens. Es handelt sich dabei inhaltlich um eine sexualpathologische Fallgeschichte, die Krausser raffiniert, stringent, ökonomisch und auch noch spannend präsentiert. Auch dass Krausser dabei die strengen Regeln des Genres Novelle kreativ modernisiert, bestätigt das hohe literarische Niveau dieses Autors. Der Plot lässt sich mit wenigen Worten andeuten: Der Protagonist ist Psychotherapeut. Er gerät in die sexuelle Aura einer schizophrenen Frau, die in einem Schub ihren Mann umgebracht hat und seitdem als sie selbst und als der Ermordete lebt. Daraus wird ein grotesker Kriminalfall entwickelt, in dem Krausser auf dem ganz schmalen Grad zwischen bizarrer Erotik und Pornographie mit den Begriffen "Täter" und "Opfer" spielt. Dazu Tom Tykwer: "Das besten Krimipornomelodram aller Zeiten". (Kirsten Hattinger) Schlagworte:Belletristische Darstellung, Bewusstseinsspaltung, Beziehung, Fiktionale Darstellung, Gegenwartsliteratur , Liebesbeziehung, Moderne Prosa, Multiple Persönlichkeit, Novelle, Patientin, Psychiater, Schizophrenie, Sex, Sexualität Umfang: 143 S. Standort: Kra ISBN: 978-3-499-23214-5
Inhalt: Hagen Trinker und die anderen, Penner und Junkies, Männer und Frauen. Sie leben in München, unter der Brücke, im Rohbau. Manchmal ist ein Sessel ihr Zuhause, manchmal eine Zeitung ihre Matratze. Aber meist sind sie sowieso unterwegs, auf der Straße, in Einkaufspassagen, auf dem Bahnhof - ohne Ziel und ohne Illusionen. Da stößt Judith zu ihnen, 15 Jahre alt, von zu Hause abgehauen - eine Prinzessin, wie einer aus der Clique sagt. Hagen verliebt sich in sie. Ein Märchen beginnt, und im nächsten Moment ist es auch schon wieder zu Ende. Doch jetzt ist Hagen bereit, noch einmal zu kämpfen: Er muß Judith einfach wiederfinden...
lfd.Nr.: 453. - FSK ab 12. - Sprachen: deutsch Schlagworte:Spielfilm Umfang: 1 DVD ( ca. 90 Min) Altersfreigabe: ab 12 Jahren Standort: DVD Fet
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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