Inhalt: Rezension: Vor 6000 Jahren, gegen Ende der Steinzeit, begannen die Bewohner Nordwesteuropas gewaltige Megalithgräber zu bauen und große Steinblöcke in Reihen oder Kreisen aufzustellen. Die bekanntesten erhaltenen Monumente sind wohl die rund 3.000 Menhire, die in der Nähe der französischen Ortschaft Carnac stehen, sowie der geheimnisvolle Steinkreis in der englischen Grafschaft Wiltshire, den wir heute Stonehenge nennen. Etwa tausend Jahre lang schleppten vermutlich bäuerlich lebende Menschen aus der Umgebung in mühevoller Arbeit Steinblöcke an diesen Platz, bevor sie ihn ca. 1500 v. Chr. aufgaben. Zwar wissen wir nicht, welche Vorstellungen die Menschen mit diesen Bauwerken verbanden, doch dienten sie sicher als zentrale Kultstätten für religiöse Rituale. Wie sie es schafften, mit einfachsten Mitteln die tonnenschweren Felsblöcke zu bewegen, lässt sich heute weitgehend rekonstruieren, wie im Film anhand eines Experiments gezeigt wird. Schauplätze der Weltkulturen reist diesmal weit in die Vergangenheit zurück und widmet sich den sogenannten Megalithkulturen, die ihren monumentalen Hinterlassenschaften ihren Namen verdanken. Stonehenge bildet das Hauptthema, ergänzt durch Abstecher zu Gräbern und Steinreihen in Irland und Frankreich. Auch in unserer modernen Zeit ist die Faszination für die gewaltigen, jahrtausendealten Steine noch groß. Leider bleibt davon im Touristengetümmel und auf Distanz -- seit 1987 ist der Zutritt zu der Anlage gesperrt -- manchmal nicht mehr viel übrig. Ganz anders im Film: Die Kamera schwelgt geradezu in malerischen Bildern des Monuments, das mal im Gegenlicht pittoresk wirkt, im hellen Sonnenlicht monumental, meist jedoch mystisch-geheimnisvoll, vor allem im fahlen, nebelverhangenen Morgenlicht. Der Film nähert sich Stonehenge nicht nur bildlich aus verschiedenen Perspektiven, sondern versucht auch inhaltlich das Wesen dieses faszinierenden Monuments aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu ergründen. Dies geschieht neben der Schilderung der historischen Zusammenhänge und der architektonischen Rekonstruktion zum Beispiel durch die Frage, welche Gefühle die Steine bei uns heutigen Menschen auslösen. Unterhaltsam und lehrreich zugleich, ein wenig nachdenklich stimmend, ist diese Dokumentation überaus sehenswert. --Yvonne Engel
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