Inhalt: Die unsichtbare Mauer: Der Ukraine-Krieg und die Spaltung Europas von Albrecht von Lucke Der Krieg in der Ukraine droht zu einer Zeitenwende für ganz Europa zu werden; schon jetzt ist er eine große Prüfung auf die vielbeschworene Einheit der EU.
Macrons Schwäche, Mélenchons Dominanz von Steffen Vogel Es ist eine herbe Niederlage, mit der Emmanuel Macron in seine zweite Amtszeit startet - und eine beispiellose obendrein. Eigentlich gilt die Parlamentswahl in Frankreich als bloße Formsache. Nicht so am 19. Juni.
Türkei vs. Nato: Die erpresste »Wertegemeinschaft« von Andreas Zumach Das Militärbündnis der Nato bezeichnet sich seit seiner Gründung im Jahr 1949 selbst gerne als "Wertegemeinschaft". Generalsekretär Jens Stoltenberg betont bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass die inzwischen 30 Mitgliedstaaten laut ihrer Gründungsakte "der UNO-Charta verpflichtet" sind und darüber hinaus "den Prinzipien der Demokratie, der individuellen Freiheiten und der Rechtsstaatlichkeit".
China vs. USA: Das Ringen um den Indopazifik von Siegfried Knittel Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine spitzt sich auch in einer weiteren Weltregion der Konflikt zwischen zwei Supermächten gefährlich zu. Mitte Juni lieferten sich die USA und China einen offenen Schlagabtausch um die Frage der Unabhängigkeit des Inselstaats Taiwan.
Kolumbien: Die linksgrüne Zeitenwende von Anne Britt Arps Es ist eine historische Zeitenwende in einem der konservativsten Länder Lateinamerikas: Mit der Wahl Gustavo Petros zum neuen Präsidenten Kolumbiens übernimmt erstmals ein Linker die Macht in dem von extremer Ungleichheit und Gewalt geprägten Land.
Wie die Fliege im Netz: Europa und die russische Atomindustrie von Dagmar Röhrlich Inzwischen weiß jeder, wie abhängig Deutschland und Europa von russischem Gas sind - oder auch von russischem Öl oder russischer Kohle. Doch bei Uran denkt kaum jemand über die Herkunft nach.
Reibach mit Rabatt: Öl-Multis außer Kontrolle von Rudolf Hickel Während die Inflation die Armut weiter verschärft, machen Mineralölkonzerne satte Gewinne. Nicht die Geldpolitik, sondern die Wettbewerbspolitik ist daher heute gefordert - mit dem Ziel, die Macht der marktbeherrschenden Oligopole zu brechen.
Gegen die FDP-Bremser: Energiewende jetzt! von Heike Holdinghausen Mitten in diesen unübersichtlichen Zeiten stellt sich die Frage: Haben wir in den ersten Monaten des Jahres ein Momentum erlebt, in dem die sozial-ökologische Transformation unseres Landes eine entscheidende Wendung hätte nehmen können?
AfD vs. Zivilgesellschaft: Angriff auf die Gemeinnützigkeit von Ann-Kathrin Seidel Die AfD greift systematisch die Gemeinnützigkeit von Vereinen an, deren gesellschaftspolitisches Engagement für sie unbequem wird - und bedroht so ihre Existenz.
Friedhofswärter Höcke von Jan Kursko Am Ende hat er es doch noch geschafft: Jahrelang versuchte Jörg Meuthen, die bürgerliche Mitte in der bösartigen "rot-grün-versifften Republik" (O-Ton Meuthen) zu erobern und wurde darüber mit seiner AfD doch immer nur rechtsradikaler. Doch nun ist es vollbracht: Der Ex-AfD-Chef ist tatsächlich im "Zentrum" angelangt, nämlich bei der "Zentrumspartei".
Globaler Hunger: Der Preis des Krieges von David Wallace-Wells Von einer Krise sprach man schon, bevor der Krieg begann: Zu diesem Zeitpunkt litten bereits über 800 Millionen Menschen chronisch unter Hunger. Doch die russische Invasion der Ukraine hat die Not und die Hungerkrise deutlich verschärft.
Taumelnde Weltordnung von Dirk Messner Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigt sich wie in einem Brennglas, dass die gesamte Weltordnung ins Taumeln geraten ist: Die Atommacht Russland agiert imperialistisch und will das Recht des Stärkeren kriegerisch durchsetzen - gegen die Idee einer regelbasierten Weltordnung.
Russlands Krieg, Chinas Dilemma von Michael R. Krätke Auch nach Monaten eines grausamen Angriffskrieges ist Russland weltweit nicht so isoliert, wie man es in den westlichen Hauptstädten gern hätte. Zwar beschränkt sich die offene Unterstützung der russischen Aggression auf fünf Länder ohne weltpolitisches Gewicht. Aber unter den Staaten, die eine ambivalente oder neutrale Haltung einnehmen, rangieren mit China und Indien zwei Schwergewichte und kommende Supermächte.
Zeitenwende wohin? von Hans-Jürgen Urban Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass sich die Gesellschaften des Gegenwartskapitalismus in einem tiefgreifenden Umbruch befinden. Die Spezifik der historischen Situation besteht im Aufeinandertreffen säkularer Umbrüche mit einer Serie externer Schocks.
Bellizismus oder Selbstbehauptung: Was heißt heute abwehrbereit? von Klaus Naumann Die deutsche Debatte in Politik und Öffentlichkeit folgt einem Pawlowschen Reflex: Kaum ist von Waffenlieferungen an die überfallene Ukraine die Rede, kaum präsentiert der Kanzler die Wehr-Bazooka in Höhe von 100 Mrd.-"Sondervermögen" für die Bundeswehr, kaum wird das Zwei-Prozent-Stichwort mit Blick auf das Niveau des Verteidigungsetats in den Mund genommen, beklagt ein vielstimmiger Chor die "Militarisierung" der Politik.
Regime Change gegen Putin? Was denn sonst! von Claus Leggewie For God's sake, this man cannot remain in power." Als US-Präsident Joe Biden diesen Satz am 28. März in Warschau aussprach, wurde er von der Welt-Diplomatie nur mit Kopfschütteln bedacht. Doch obwohl Biden inzwischen selbst in einem programmatischen Artikel für die "New York Times" allen Regime-Change-Ambitionen abgeschworen hat, könnte der Satz richtiger und wahrer nicht sein.
Regime Change gegen Putin? Dringend davon abzuraten! von Herfried Münkler Die Vorstellung, alles wäre wieder gut, wenn nur Putin aus dem Kreml verschwunden sei, hat in der Tat etwas Verführerisches: Wir könnten die Erhöhung der Rüstungsausgaben (mindestens) halbieren und abwarten, wie sich die neue Lage entwickelt; die Entkopplung der russischen und europäischen Wirtschaftskreisläufe müsste vorerst nicht vollzogen werden; und die Ukraine würde in den Grenzen von Anfang 2014 wieder hergestellt.
Syrien helfen - den Menschen, nicht dem Regime! von Kristin Helberg Im Schatten des Ukraine-Krieges hat sich die Welt mit einem Konflikt arrangiert, der für Europa und die Bundesrepublik teuer und folgenreich ist: der Krise in und um Syrien.
Die Macht des Ressentiments von Joseph Vogl Wenn wir über die Verknüpfung von "Kapitalismus und Ressentiment" sprechen - also über das, was Günther Anders "Affektmodellierung" nennt - , dann ist zunächst daran zu erinnern, dass der Begriff des Kapitalismus, wie er sich seit Ende des 19. Jahrhunderts formiert, nicht einfach auf ein Wirtschaftssystem bezogen wurde.
Ein radikaler Freiheitsgedanke von Jens Balzer Die Postmoderne hat derzeit einen schlechten Leumund. Sie geistert durch gegenwärtige Debatten vor allem als Synonym für eine Geisteshaltung, die vernünftiges Argumentieren angeblich ebenso ablehnt wie den Gedanken einer objektiv erkennbaren Welt.
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Inhalt: Endspiel um die Demokratie: Von Gorbatschow zu Putin von Albrecht von Lucke Als vor 35 Jahren, am 27. Januar 1987, der mit 55 Jahren für sowjetische Verhältnisse blutjunge Generalsekretär der KPdSU, Michail Sergejewitsch Gorbatschow, auf dem Plenum des Zentralkomitees seiner Partei für deren Öffnung und Demokratisierung plädierte, wurde diese Rede umgehend als historisch begriffen und mit der legendären Abrechnung Nikita Chruschtschows mit dem Stalinismus 1956 verglichen. Prekäre Solidarität: Europa in der Gaskrise von Steffen Vogel Es bedurfte langer Monate erbitterten Kampfes, bis die russischen Invasoren ihrem Minimalziel nahegekommen waren: der Eroberung des Donbass, der industriellen Herzkammer der Ukraine. Doch dann gelang den ukrainischen Streitkräften die Überraschung. Russlands Schwäche: Machtvakuum im Kaukasus von Roland Bathon, Ruslan Suleimanov Es war die schwerste Eskalation im langjährigen Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan seit dem Krieg um Bergkarabach im Herbst 2020: Am 13. und 14. September starben bei heftigen Kämpfen mehr als 200 Soldaten beider Seiten. Spanien: Mit links gegen die Energiearmut von Julia Macher Als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Mitte September Pläne für eine europaweite Übergewinnsteuer für Energieunternehmen vorstellte, muss den spanischen Premier Pedro Sánchez eine Welle der Genugtuung durchlaufen haben. Schweden: Gewalt der Gangs und der Aufstieg der Rechten von Jens Mattern Als gute Verliererin zeigte sich die scheidende schwedische Regierungschefin Magdalena Andersson nicht, als sie am 15. September traditionsgemäß ihr Ausscheiden aus dem Amt bei Parlamentspräsident Andreas Norlén beantragte. Pakistan: Nach der Flut ist vor der Flut von Ameera Adil, Barira Hanif, Niels Hegewisch, Hamayoun Khan Ein Klima-Gemetzel dieses Ausmaßes habe ich noch nicht gesehen." Mit diesen Worten warb der sichtlich schockierte UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei seinem Besuch in Pakistan Mitte September um internationale Unterstützung für das südasiatische Land, in dem der seit Juni andauernde extreme Monsunregen verheerende Schäden angerichtet hat. Venezuela: Der Kapitalismus des 21. Jahrhunderts von Tobias Lambert Venezuela läutete mit dem Wahlsieg von Hugo Chávez im Jahr 1998 die erste Welle lateinamerikanischer Linksregierungen auf dem Subkontinent ein. Heute gilt das Land angesichts einer autoritär agierenden Regierung und eines dramatischen wirtschaftlichen Niedergangs nicht nur im lateinamerikanischen Kontext als Schreckensbild. Weltkirchenrat: Man spricht deutsch! von Christoph Fleischmann Internationale Treffen auf deutschem Boden haben ihre Tücken, wenn es darum geht, sich mit anderen Weltsichten zu konfrontieren. Das war in diesem Sommer bei der documenta zu sehen und es konnte auch bei der jüngsten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) beobachtet werden. Nachhaltige Finanzen: Nur mit »Guter Arbeit«! von Stefan Körzell Als "nachhaltig" zertifizierte Finanzprodukte stehen immer wieder in der Kritik, ihrem Anspruch nicht gerecht zu werden. Das neue EU-Nachhaltigkeitslabel, die sogenannte Taxonomie, soll dieses "Greenwashing" verhindern. Doch seit diesem Sommer hat das Label ein Glaubwürdigkeitsproblem. Mehr Gleichheit wagen! von Thomas Piketty Es ist ein bemerkenswerter Befund: Während der Anteil der reichsten 10 Prozent am Gesamteinkommen in Europa zwischen 1910 und 1980 von 52 auf 28 Prozent gesunken war, ist er bis 2020 wieder auf 36 Prozent angestiegen. Raus aus der Wachstumsfalle von Ulrike Herrmann Der Kapitalismus war zweifellos ein historischer Fortschritt, hat aber leider eine fundamentale Schwäche: Er erzeugt nicht nur Wachstum, sondern muss auch wachsen, um stabil zu sein. Ohne ständige Expansion bricht der Kapitalismus zusammen. Der Kampf um Eurasien von Birgit Mahnkopf Anfang August sind die wohl einflussreichsten Klimaforscher der Welt in der renommierten Wissenschaftspublikation PNAS mit einer Nachricht an die Weltöffentlichkeit getreten, die unseren "Krieg gegen den Planeten" in ein neues, grelles Licht rückt. Das Elend der Blockfreien: Vor dem G20-Gipfel in Bali von Claus Leggewie Blind Summit, blinder Gipfel, so warnen Verkehrsschilder an unübersichtlichen Kuppen britische Autofahrer vor eventuellen Hindernissen und Geisterfahrern. Förmlich im Blindflug begeben sich die G7-Staaten auch zum nächsten G20-Summit, der am 15. und 16. November im indonesischen Bali stattfindet. Chile und Brasilien: Vom linken Traum zur Realität von Anne Britt Arps Für viele Linke in Lateinamerika und weit darüber hinaus glich das, was sich in den vergangenen Jahren in Chile ereignete, einem Traum: Getragen von einer breiten und pluralen sozialen Protestbewegung hatte dort ein demokratisch gewählter und paritätisch besetzter Konvent binnen eines Jahres einen Entwurf für eine neue Verfassung vorgelegt. Die letzte Brücke zum Empire von Jeremy Cliffe Im April 1947 hielt die damalige Prinzessin Elizabeth anlässlich ihres 21. Geburtstags von Kapstadt aus eine Radioansprache. Diese gilt heute als geradezu kanonischer Ausdruck des Pflichtbewusstseins, das ihre ganze Amtszeit als Königin prägen sollte. Chips: Wettlauf um die Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts von Michael R. Krätke Das Zeitalter der fossilen Brennstoffe geht unwiderruflich zu Ende. In wenigen Jahren schon wird man mit Erdöl, Erdgas und Kohle keine großen Geschäfte mehr machen können. Linkspopulismus trifft Rechtspopulismus von Horst Kahrs, Udo Wolf Die Linke in Deutschland befindet sich in einer tiefen Krise. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die damit einhergehenden ökonomischen und sozialen Krisenprozesse und die parallel dazu immer dramatischer werdende Klimakrise hat die Partei "Die Linke" in einer Phase der inhaltlichen Stagnation und Strategielosigkeit erwischt. Bürgergeld: Neues Label, altes Denken? von Martin Staiger Mit der Verkündung des Gesetzentwurfes zum Bürgergeld ist die Katze aus dem Sack: Die Ampelregierung ist offenbar nach wie vor nicht gewillt, die schon seit Jahren zu Recht kritisierte Berechnung des Hartz-IV-Regelsatzes so zu korrigieren, dass dieser wirklich vor Armut schützt. Übergewinne: Besteuert die Krisenprofiteure! von Rudolf Hickel In Deutschland erregt derzeit die Forderung nach einer Übergewinnsteuer die Gemüter. Gelten soll sie für alle über die üblichen Gewinne hinausgehenden Profite, die derzeit von den Nutznießern der aktuellen Krise der fossilen Energieversorgung eingefahren werden. Auf der anderen Seite der Grenze von Achim Engelberg Schutzsuchende waren und sind sichtbar gewordene Globalisierung, sie sind "Boten des Unglücks" (Brecht) in einer aus den Fugen geratenen Welt.
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Inhalt: Lizzie Benson, Bibliothekarin mit Hang zu apokalyptischen Gedanken, geht seit Jahren ihrer Berufung als Amateur-Psychologin nach: Sie kümmert sich um ihren Ex-Junkie-Bruder und ihre gottesfürchtige Mutter. Dieses Talent ist auch gefragt, als ihre alte Mentorin Sylvia Liller ihr einen Vorschlag unterbreitet: Lizzie soll die Fanpost zu ihrem alarmistischen Podcast »Hölle und Hochwasser« beantworten. So stürzt sie sich in die Auseinandersetzung mit besorgten Linken, die die Klimakatastrophe kommen sehen, ebenso wie mit den Ultrakonservativen und deren Sorge um den Untergang der westlichen Zivilisation. Wie aber, fragt Lizzie sich immer häufiger, kann sie ihren privaten Garten wässern, wenn die ganze Welt in Flammen steht?
Weather Umfang: 221 S. Standort: Off ISBN: 978-3-492-07057-7
Inhalt: Urban, divers, kosmopolitisch, individualistisch - links ist für viele heute vor allem eine Lifestylefrage. Politische Konzepte für sozialen Zusammenhalt bleiben auf der Strecke, genauso wie schlecht verdienende Frauen, arme Zuwandererkinder, ausgebeutete Leiharbeiter und große Teile der Mittelschicht. Ob in den USA oder Europa: Wer sich auf Gendersternchen konzentriert statt auf Chancengerechtigkeit und dabei Kultur und Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerungsmehrheit vernachlässigt, arbeitet der politischen Rechten in die Hände. Sahra Wagenknecht zeichnet in ihrem Buch eine Alternative zu einem Linksliberalismus, der sich progressiv wähnt, aber die Gesellschaft weiter spaltet, weil er sich nur für das eigene Milieu interessiert und Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft ignoriert. Sie entwickelt ein Programm, mit dem linke Politik wieder mehrheitsfähig werden kann. Gemeinsam statt egoistisch. Systematik: GFK 30, , GCM , , ETP 3 Umfang: 345 S. Standort: GFK 30 Wag ISBN: 978-3-593-51390-4
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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