Inhalt: Paul Konrad Kurz, der renommierte Literaturkritiker, stellt in seinem neuen Band die Literatur der beginnenden 80er Jahr vor. Kenntnisreich beschreibt er die wichtigsten Neuersscheinungen und literarischen Tendenzen.
Seismographisch genau registriert die Literatur Erschütterungen unserer Zeit, ihre Ängste und Hoffnungen. Die Dimension des Transzendenten hat ebenso ihren Platz (etwa bei Botho Strauß) wie das Phänomen des christlich Religiösen (u.a. bei Kurt Marti, Dorothee Sölle, Karol Wojtyla, Ernesto Cardenal).
Wer sich zuverlässig über die aktuelle Literatur vor allem unseres Landes informieren will, für den ist der neue Band von Paul Konrad Kurz unentbehrlich. Systematik: PGR 22 Umfang: 303 S. Standort: PGR 22 Kur ISBN: 978-3-7820-0533-3
Inhalt: Der Lebensstandard breiter Bevölkerungsgruppen sinkt, die Arbeitslosigkeit nimmt zu, der Ausweg in die Dienstleistungsgesellschaft erweist sich als Illusion. Die Marktwirtschaft wird mit ihren Produktivitätssprüngen - Automation und Globalisierung - nicht mehr fertig. Robert Kurz seziert die Marktwirtschaft, zeichnet die drei industriellen Revolutionen nach und belegt, wie der Kapitalismus aus weitverzweigten Wurzeln und vielen Quellen im Laufe der Geschichte Varianten seiner inneren Widersprüchlichkeit hervorgetrieben hat: Liberalismus und Sozialdemokratie, den Staatsozialismus als Form nachholender Modernisierung, aber auch immer wieder Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus. Es zeigt sich, daß die bisherigen Gegenentwürfe das Wesen der kapitalistischen Geldmaschine ungangetastet ließen und selber nur Trendsetter jener permanenten 'Modernisierung' waren, die sich zunehmend als antisozialistischer Drohbegriff entpuppt. Aber ausgerechnet in demselben Maße, wie er von allen Parteien zum alternativlosen Schicksal der Menschheit erklärt wird, treibt der Kapitalismus heute auf eine ausweglose Situation zu. Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift 'Krisis'. (amazon.de) Systematik: HBL 11, , ESK 1 Umfang: 816 S. Standort: HBL 11 Kur ISBN: 978-3-8218-0491-0
Inhalt: Kojo Laings mitreißendes und mosaikartiges Bild einer Metropole und ihrer Bewohner ist der erste afrikanische Großstadtroman - im Spannungsfeld von westafrikanischer Erzählkunst und europäischer Moderne. Der Autor präsentiert dem Leser eine Vielzahl exzentrischer Charaktere und führt ihn durch das quirlige Leben der Großstadt Accra im Ghana der 70er-Jahre. Gesellschaftliche Stagnation und wuchernde Korruption breiten sich aus, ein tiefer Fall aus der Euphorie der ersten Jahre nach der Unabhängigkeit 1957. Mit allerlei Spielräumen für Ganoven: Da ist der gierige Dr. Boadi, der versucht, zwei Rennpferde als Ackergäule getarnt durch den Zoll zu schmuggeln; als die Tiere ausbrechen, fällt der Betrug zwar vielen Augenzeugen auf, doch nur einer lässt sich sein Schweigen nicht erkaufen. Beni Baidoo hingegen sammelt Spenden - für die Gründung eines Dorfes, das es niemals geben wird. Außer in seiner überschäumenden Fantasie. Aus den vielen Geschichten entsteht eine faszinierende, farbintensive Gesellschaftsparabel einer afrikanischen Metropole sowie die Bestandsaufnahme eines Landes im gesellschaftlichen Umbruch. Ein poetisches Sprachgewitter des großen afrikanischen Erzählers Kojo Laing.
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Aus dem Engl. übers. Umfang: 536 S. : Ill. Standort: Lai ISBN: 978-3-7632-6769-9
Inhalt: Ein neuer Band mit Erzählungen vom bäuerlichen Leben, vom Handwerk und von Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen. Vor dem zweiten Weltkrieg und danach bis in die 50er Jahre war es üblich, daß die Handwerker auf den Hof kamen und die nötigen Arbeiten hier erledigten. Man sagte zu ihnen Störleute, das waren Maurer und Zimmerleute, Faßbinder, Sattler, Wagner und Schmiede, Schuster, Näherinnen und Schneider. Der Autor beschreibt diese abwechslungsreichen, vielfältigen Arbeiten und erinnert zugleich an lustige Vorfälle und Erlebnisse. In einer anderen Geschichte berichtet er von Notzeiten und Hungerkatastrophen unserer Vorfahren insbesondere in den Jahren 1816 und 1919. Es folgen zwei lustige Vorfälle mit einem die Obrigkeit ärgernden Bauern-Bürgermeister sowie einem Stier, den sieben starke Männern zum Wirt treiben sollen. Wir erfahren von den magisch-übernatürlichen Kräften des rotbärtigen Eglhammer und wie die Polin Anuschka trotz aller Erniedrigungen das Überleben ihrer beiden Kinder sichert. Als Höhepunkt des Buches folgt die Geschichte "Die Perle auf dem Hügel". Hier arbeiten die Generationen zusammen, der beste Freund der Familie hilft und über mehrere Jahrzehnte erreichen die Großeltern, Eltern und Enkel ihr Ziel. Umfang: 96 S. Standort: Lam ISBN: 978-3-934785-57-1
Inhalt: Rezension 1 (von Ingo Schulze): Katja Lange-Müller gelingt etwas, das mir als Vorhaben aussichtlos erschienen wäre: Ohne Überzeichnung oder Leidensmiene, dafür mit Genauigkeit und mit Teilnahme von einem vegangenen Beruf und Milieu zu erzählen und die Leser zwischen Lachen und Gänsehaut im Gleichgewicht zu halten. Scheinbar beiläufig entfalten sich dabei Bilder und Metaphern, die selbstredend für das Heute Gültigkeit besitzen und die mich etwas wissender, etwas gelassener, etwas heiterer aus der Lektüre zurückkehren ließen. Rezension 2 (von Jana Hensel): Die Druckerei am Rande der DDR. Katja Lange-Müller erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte eines verschrobenen Arbeitskollektivs. Die Räder der Geschichte sind groß und viel ist schon darunter geraten, was wert gewesen wäre, unter Bestandsschutz gestellt zu werden. Die DDR ist erst vor einer Dekade verschwunden und doch ist schon sicher, was in den Lehrbüchern stehen wird. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben -- das ist bekannt. Katja Lange-Müllers historischer Ort aber ist die kleine Druckerei von Udo Posbich. Am Rande der sozialistischen Planwirtschaft führt sie eine eher klägliche Existenz. Ein paar alte, abgestaubte Druckmaschinen und eine Handvoll verschrobener Nischenwesen und schon ist es komplett, das sozialistische Arbeitskollektiv. Hier hat jeder seine Macke. Fritz-Otto fühlt sich ausschließlich von Müttern angezogen, ist es doch noch gar nicht so lange her, daß er selbst entbunden hat. Sein Zwillingsbruder nämlich, den er Otto-Fritz getauft hat, und der jetzt am Grunde eines versiegelten Zylinderglases wohnt, hatte sich heimlich in seinem Körper eingenistet und Fritz-Ottos Kopf über Jahre hinweg mit mütterlichen Gefühlen gequält. Dagegen hört sich die katatone Schizophrenie, unter der Manfred leidet und die ihn dazu bringt, sich in Betonmischer und andere Maschinen zu verlieben, an wie ein Kinderspiel. Die linkshändige Setzerin Püppi gehört ebenso dazu. Sie hat, als Jüngste im Bunde, wie alle anderen auch das Land innerlich bereits verlassen, und widmet nun ihre Liebe einer Topfpflanze namens Gloxinie. Es sind diese Mikrokosmen, wie die Druckerei von Udo Posbich, die pars pro toto unter der Hand von dem Leben erzählen, das untergegangen ist mit dem Verschwinden der DDR. Nischenorte, Sammelpunkte verschrobener Existenzen, die sich an den Rändern jeder Gesellschaftsordnung bewegen und die in keinem Geschichtsbuch auftauchen. Doch sie sind es, die einen authentischen Blick auf das System lenken, von dem sie nicht berichten wollten und aus dem sie sich schon verabschiedet glaubten. --Jana Hensel Kurzbeschreibung: Wohl niemand, der diese Geschichte gelesen hat, wird so schnell das Panoptikum von Originalen, das Quartett der umwerfenden Verlierer-Typen vergessen, die in den späten siebziger Jahren die Belegschaft von Udo Posbichs privatem Satz und Druckereibetrieb in Ostberlin bildeten: Die ewig liebeskranke Püppi, die als linkshändige Setzerin vollständig neben der Spur fährt und ihre Sehnsucht nach Glück schließlich auf eine Topfpflanze projiziert, ein schizophrener Drucker mit reichlich düsterer Vergangenheit, dessen Gesprächspartner Geräte und Maschinen sind, oder ein Kollege, in dessen Lende einst sein parasitärer Zwillingsbruder steckte In einer virtuosen Sprache und mit einem einzigartigen Humor, durch den sie der Verzweiflung in der Welt Satz für Satz Paroli bietet, erzählt Katja Lange-Müller eine Geschichte vom Ende vom Ende eines Berufsstandes und einer Technologie, vom Ende der Schrift und einer sozialen Klasse. Und schließlich wird es die Geschichte einer sagenhaften subversiven Aktion, die hier auf keinen Fall verraten werden darf. Über die Autorin: Katja Lange-Müller ist 1951 in Ostberlin geboren. Sie lernte Schriftsetzer, arbeitete später als Hilfspflegerin auf psychiatrischen Stationen, lebte ein Jahr in der Mongolei und verließ die DDR 1984, fünf Jahre vor dem Mauerfall. 1986 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis, 1995 den Alfred-Döblin-Preis für ihre zweiteilige Erzählung "Verfrühte Tierliebe". Bisherige Veröffentlichungen: "Wehleid Wie im Leben", 1986. Umfang: 135 S. Standort: Lan ISBN: 978-3-462-02929-1
dtv Der Ehevertrag (Band 5226) Gerechter Interessenausgleich durch Ehevertrag oder Scheidungsvereinbarung Dt. Taschenbuch Verlag, München (2002)
Standort: FKM 1 Lan