Herzzeit Ingeborg Bachmann - Paul Celan, der Briefwechsel ; mit den Briefwechseln zwischen Paul Celan und Max Frisch sowie zwischen Ingeborg Bachmann und Gisèle Celan-Lestrange Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main (2008)
Standort: PYB 296 Bach
Inhalt: Kommentierte Ausgabe des Briefwechsels zwischen beiden Lyrikern aus den Jahren 1948 bis 1961, die neue Einblicke nicht nur in beider Biografien, sondern auch in ihr literarisches Werk eröffnet. Dieser Briefwechsel ist eine publizistische Glanzleistung: mit Kommentarteil, Zeittafeln, Registern und gleich 2 lesenswerten Nachworten. Erst über die Kommentare erschließt sich die komplizierte Entwicklung und die ganze Dramatik der Liebesbeziehung wie der mühsamen Freundschaft beider Autoren, aber auch die vielfältigen Bezüge zum literarischen Werk beider. Es sind auch Briefe von Paul Celan an Max Frisch, sowie von Ingeborg Bachmann an Gisele Celan-Lestrange aufgenommen.
Lizenz des Verl. Suhrkamp, Frankfurt am Main. - Literaturverz. und Bibliogr. S. 379 - 390 Systematik: PYB 296 Umfang: 399, [22] S. : Ill. Standort: PYB 296 Bach ISBN: 978-3-7632-5993-9
Inhalt: Die Toten sind nicht tot, am allerwenigsten in der Literatur, und sie selbst hat etwas Geisterhaftes, Nächtliches, aber in einem liebevollen Sinne: Zärtlich beobachtet sie das Leben, wenn auch aus der Ferne. Und da ist es nur zwingend, wenn in Dagmar Leupolds neuem Roman ein Toter spricht, wie zuletzt etwa auch in Romanen von Sibylle Lewitscharoff, Philip Roth oder Uwe Timm. Hier ist es Heinrich von Kleist, der über die Jahrhunderte hinweg einer Frau luftige Briefe der Zuneigung schickt oder geisterhafte Aufzeichnungen macht - ein Journal der Zuwendung und Fragen, der Meditationen und Beobachtungen, kreisend um Themen der Literatur und Radikalität, der Geschichte und ihren Hoffnungen, der Unbedingtheit und ihrer Abgründe. "Auf die Idee muss man erstmal kommen! Während die anderen arbeiten und schlafen, ergeben sich Verbindungen, die ihnen Albträume bescherten, wüssten sie davon." Die Adressatin dieses geistvollen Gespensts ist Ulrike. Nicht Kleists geliebte Schwester, auch wenn sie Ähnlichkeiten mit ihr hat, sondern eine Schwester im Geiste, in der Haltung, in der Tragik, Ulrike Meinhof. Seine Begegnung mit Meinhof ist nicht weniger als ein Zusammenstoß, der Kurzschluss zweier Epochen. Klug und poetisch, voller bohrender Fragen und wunderbaren Beobachtungen, sucht dieser Kleist - Leupolds Kleist, nicht einfach der historische - unsere und Ulrikes Nähe. Gelegentlich kommt Ulrike zu Wort, erfreut wie wir Leser über diesen ungewöhnlichen "Koalitionär", der das Faktische, die Jahrhunderte, missachtet. Einen solchen Roman hat es noch nicht gegeben. Umfang: 206 S. Standort: Leu ISBN: 978-3-406-59071-9
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